Presse

Konzert vom 21.05.2023

21.05.2023

20.00 Uhr – 21.00 Uhr

Oberhofenkirche, Göppingen

Der Göp­pin­ger Kam­mer­chor präsentierte Motetten und Kantaten unter dem Motto: „Zuversicht und Gottvertrauen“


Im Zentrum standen dabei Johann Sebastian Bachs Motette "Lobet den Herrn alle Heiden" BWV 230, die durch Ihre dichte Kontrapunktik und jubelnde Motive besticht.

Außerdem wurde das erst vor wenigen Jahren wiederentdeckte "Trostlied" von Heinrich Schütz aufgeführt. In der selten aufgeführten Kantate "Der Herr ist mit mir" von Dietrich Buxtehude wetteifernten Chor und Instrumente in hochbarocker Musizierfreude.


Die Kompositionen verbinden die Themen Zuversicht und Gottvertrauen und umfassen das gesamte musikalische Barockzeitalter: Frühbarock (Schütz), Hochbarock (Buxtehude) und Spätbarock (Bach). Jedes Werk überrascht mit einem ausgeklügelten, künstlerisch ausgewogen komponierten Wort-Ton-Verhältnis.


Begleitet wurde der Kammerchor von einem Ensemble aus Streichern und Oboen. Die 1. Violine spielte Frauke Eller.

Konzert vom 19.11. und 20.11.2022

19.11.2022

18.00 Uhr – 19.30 Uhr

Ort: St. Markus, Eislingen

20.11.2022

18.00 Uhr – 19.30 Uhr

Ort: St. Maria, Göppingen

Der Göppinger Kammerchor und der Chor pro Musica führte mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms gemeinsam eines der bedeutendsten Werke des 19. Jahrhunderts auf.

Sopran: Johanna Pommranz
Bariton: Johannes Fritsche
Konzertmeisterin: Silke Maurer
Leitung: Leonard Hölldampf

Johannes Brahms schuf mit seinem deutschen Requiem ein musikalisches Werk, welches Konfessionen und Weltanschauungen verbinden kann. 

Mit ausgewählten Bibelstellen, die den Trost und die Trauerbewältigung im Fokus haben und von der traditionellen Form der Totenmesse Distanz nimmt, schafft dieses Werk es bis heute die Menschen mit den Themen Vergänglichkeit, Liebe, Hoffnung, Ewigkeitserwartung zu erfüllen. Brahms knüpft dabei an die Tradition der Schützschen Motteten, welche einzelne Bibelverse je eigen musikthematisch interpretiert, sowie der großen Orchestermessen von Mozart bis Schubert, die in kontrapunktischen Formen und orchestralen Klängen die Ordnung und Gewalt einer göttlichen Kraft preisen, an. 

Hinzu nimmt er ein romantisches, persönlich-emotionales Moment, welches Ausführende und Zuhörer in verschiedene starke Emotionen entführt und letztendlich doch das Unverfügbare, das Geheimnisvolle zu vertonen sucht. Durch die Gefühle und aus den Gefühlen entwächst der Mensch in eine Ahnung des Ewigen. Dies wird ihn Kraft und die Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen kosten, aber ihn mit einer Erhabenheit und am Ende vielleicht auch einem großen Frieden beschenken.

Die beiden Chöre holten das bereits für 2021 geplante Kooperationsprojekt nach und führten die Fassung für kleines Orchester auf. Vielen Dank für die Unterstützung des Kulturreferates der Stadt Göppingen, sowie der Volksbank Göppingen, der LBBW und der Kreissparkasse Göppingen!

Von Annerose Fischer-Bucher 

Foto: Giacinto Carlucci

Der Göppinger Kammerchor und die Orgel der Oberhofenkirche werden 50 Jahre alt. Die Jubiläumsveranstaltung wird wegen Corona auf das nächste Jahr verschoben.


Weil dem langjährigen Leiter des Göppinger Kammerchors, Kirchenmusikdirektor Erhard Frieß, 1967 das Angebot gemacht wurde, dass die pneumatische Weigle-Orgel durch eine neue Orgel ersetzt werden solle, konnte man Frieß von Windsbach auf die Kantorenstelle nach Oberhofen in Göppingen locken. 1971 war dann die neue Orgel durch die Orgelbaufirma Kurt Oesterle aus Albershausen fertig und wurde feierlich eingeweiht.


"Die höchste Gesangskultur des Chors ist A-Cappella." 


Erhard Frieß, Gründer des Göppinger Kammerchors Frieß, der in Windsbach beim berühmten Knabenchor unter Hans Thamm Stimmbildner, Organisationsleiter und Konzertorganist gewesen war, gründete im gleichen Jahr den Göppinger Kammerchor, den er zwanzig Jahre leitete und der bei der Einweihung der neuen Orgel mit Motetten von Pepping, Sweelinck und Distler sein Debüt gab.


Das Credo war, A-Cappella-Kirchenmusik aufzuführen, die vom 16. Jahrhundert bis zu zeitgenössischer Musik reichte, aber auch zu entsprechenden Anlässen weltliche Programme zu gestalten. "A-Cappella-Musik erfordert eine hervorragende Stimmbildung, eine homogene Klangkultur und eine sehr durchdachte Interpretation", so der Gründer des Chores. Hier komme die menschliche Stimme wirklich zur Geltung und werde nicht durch Instrumente zugedeckt.


Angefangen hatte alles in der Wohnung des Kantoren-Ehepaars, in der sich professionelle und semiprofessionelle Sängerinnen und Sänger einmal im Monat sonntags im Doppelquartett trafen, um Chorwerke auszuprobieren. Nach dem gemeinsamen Singen gab es Abendessen und einen Pfälzer Morio-Muskat-Wein. Da mehr und mehr Sänger dazukamen und die Leistungen immer professioneller wurden, beschloss man, 1971 einen Göppinger Kammerchor aus der Taufe zu heben. Der Chor gab unter seinen bislang sieben Dirigenten unzählige Kirchenkonzerte. Legendär waren etwa die Weihnachtskonzerte bei Kerzenbeleuchtung. 


Weltliche Programme wie die Liebeslieder-Walzer von Brahms, die der erst kürzlich verstorbene Ermbrecht Frentzel-Beyme, damals Kulturamtsleiter und ausgebildeter Konzertpianist, begleitete, oder die Gestaltung von Festsitzungen des Gemeinderates oder die Eröffnung und das Abschlusskonzert der Göppinger Tage in der Partnerschaftsstadt Foggia im Jahr 1974 sind nur einige Beispiele der vielfältigen Konzerttätigkeit des Kammerchors.


Barocke Mehrchörigkeit und die Aufführung der Bachschen Matthäuspassion in historischer Aufführungspraxis dokumentieren die künstlerische Leistungsund Wandlungsfähigkeit des Chores weit über Göppingen hinaus.


Gisela Sonnabend, die heutige Vorsitzende, hofft, dass das Jubiläum mit dem Brahms-Requiem in Kooperation mit dem Chor von Sankt Maria im nächsten Jahr nachgeholt werden kann.


Die Orgel der Oberhofenkirche, die in den 1980er Jahren restauriert wurde und der dann noch vier weitere Register hinzugefügt wurden, kann ebenfalls auf ein stolzes Repertoire bekannter Interpreten und Organisten zurückblicken.


So waren etwa Hedwig Bilgram und Maurice André zu Gast, Karl Richter, Valery Maisky, Ernst Leuze oder Hermann Rau. Während der zweijährigen Sanierung der Oberhofen-Kirche war sie ausgebaut und gereinigt worden und bekam eine sogenannte Setzer- Kombination. Mit ihr ist eine Vielzahl von Registervoreinstellungen möglich, so dass der Organist keine Registrierhilfe mehr benötigt.


Orgel und Chor feiern Jubiläum


Die Orgel der Göppinger Oberhofenkirche wurde von der Firma Kurt Oesterle aus Albershausen mit über 40 Registern und drei Manualen gebaut. Zur feierlichen Einweihung am 28. März 1971 sang der zur gleichen Zeit gegründete Göppinger Kammerchor Motetten von Pepping, Sweelinck und Distler.


Die Leiter des Kammerchors waren Erhard Frieß (Gründer), Jörg Sander, Hans-Eugen Eckert, Mihaly Zeke, Andreas Großberger, Fabian Wöhrle. Aktueller Leiter: Leonard Hölldampf. 


Die Vorsitzenden des Kammerchors waren Dieter Bittig, Heide Dittert, Helga Dubbe-Wegener, Gernot Imgart. Derzeitige Vorsitzende: Gisela Sonnabend


Quelle: NWZ - Annerose Fischer-Bucher - 20.03.2021